Heimatfreunde Grötzingen e.V.
Exkursionen und Ausflüge
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Heimatfreunde
Exkursion nach Nußbaum, Bauschlott und Wiernsheim,
Die Frühjahrsexkursion der Heimatfreunde ging zu Orten im Enzkreis, welche man vom
Namen her kannte und durch die man auch schon mal mit dem Auto fuhr, aber was gibt es
denn da schon interessantes zu sehen?
Am Donnerstag den 21. April, machten sich 45 Heimatfreunde bei wunderschönem Wetter
auf den Weg um das zu erkunden.
Los ging die Fahrt über Weingarten und Bretten bis zur ersten Station Nußbaum, ein Ortsteil
von Neulingen.
Beim Heimathaus wurde die Gruppe von Frau Elvira Knothe, der 1. Vorsitzenden des
Heimatvereines, gleich herzlich in Empfang genommen. Hier im ehemaligen Schafhaus aus
dem Jahre 1824 ist auch das Heimat-museum untergebracht.
Dieses Gebäude wurde vom Heimatverein zwischen 2003 und 2006 in Zusammenarbeit mit
der Gemeinde Neulingen umgebaut und renoviert.
Nach kurzer Begrüßung von Frau Knothe führte Vorstandsmitglied Helmut Bauer die Gruppe
durch den, mit circa 1500 Einwohnern, kleinen Ort Nußbaum.
In die Besichtigung eingeschlossen war auch die ev. Pfarrkirche St. Stephan. Diese alte
Kirche wurde Mitte des 19 Jahrhundert vom badischen Oberbaudirektor Heinrich Hübsch im
Neoromanik- Stil errichtet und war früher eine Wehrkirche. Heute zählt sie zu den schönsten
Dorfkirchen Deutschlands.
Frau Knothe machte noch eine Führung durch das kleine schmucke Heimatmuseum mit
Exponaten aus den 20er Jahren, wie Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer mit Himmelbett und
Geräte aus Haus, Hof- und Landwirtschaft.
Nach diesen ersten schönen Eindrücken ging die Fahrt weiter nach Bauschlott.
Der mit circa 3200 Einwohnern größte Ortsteil von Neulingen, wurde 1071 als "Buslat" im
Lorscher Codex erstmals genannt. Hier in Bauschlott lag das Interesse der Heimatfreunde in
erster Linie beim Schloss Bauschlott.
Das Schloss Bauschlott ist eine jahrhundertealte Schlossanlage, in der sich das
schiefergedeckte Herrenhaus mit schlanken Verbindungsgebäuden, der historische Marstall
mit Glockenturm, der Cavaliersbau, Remisen, Meierei und weitere Gebäude um markante
Innenhöfe gruppieren.
Es war in den Jahren 1532-1540 als Ritter Egloff von Wallstein ein Wasserschloss mit vier
Türmen bauen ließ. Auf dessen Fundamenten errichtete Friedrich Weinbrenner, im Auftrag
des badischen Großherzogs Carl Friedrich, 1806 bis 1809 das heutige Landschloss.
Das Schloss kam 1961 in Privatbesitz und war danach bis 2004 Wirkungsort der
Künstlergilde Buslat.
Leider konnte Herr Dr. Güß der sich schon Gedanken zur Schlossführung gemacht hatte an
diesem Tag nicht dabei sein, doch durch seinen Kontakt zur Schlossherrin, hatte diese es
sich nicht nehmen lassen die Führung selbst zu übernehmen.
Was folgte war eine Zeitreise, von der Erstellung des Schlosses bis heute, wie sie bestimmt
keiner hätte besser erzählen können. Schon der erste Eindruck nahm uns gefangen, der
Hofbrunnen plätschert, die Vögel singen, hier scheint die Zeit still zu stehen.
Nach ausführlichen Informationen über die Geschichte des Schlosses macht sich die Gruppe
auf den Weg, um den Schlossgarten zu erkunden. Diese Führung durch die Parkanlage, mit
Erläuterungen zur Pflanzenwelt und Kulturlandschaft, rundete den Besuch von Schloss
Bauschlott ab.
Es war inzwischen 12.30 Uhr geworden und so langsam knurrten die Mägen.
Ein kleiner Marsch und schon waren wir im Landgasthof Adler wo wir uns bei gutbürgerlicher
und regionaler Küche stärkten.
Nach dem Essen ging die Reise weiter zum Kaffeemühlenmuseum nach Wiernsheim.
2011 wurde das Museum eröffnet und so unterschiedlich die Vielfalt an Kaffee ist, so groß ist
auch die Variation an Kaffeemühlen mit seinen über 1.000 Exponaten.
So gab es für die Heimatfreunde nicht nur die weit verbreiteten Kommoden- und
Säulenmühlen, sondern auch Trapezmühlen, Würfelmühlen, Sechseckmühlen,
Dreifußmühlen, sowie speziell angefertigte Einzelstücke wie Braut-und Hochzeitmühlen zu
sehen. Die älteste Mühle ist über 300 Jahre alt.
Abgerundet wurde diese schöne Exkursion in den Enzkreis, mit Kaffee und Kuchen im
Museums-Café. Als Highlight entpuppte sich diese erste Reise des Jahres 2016 und der
Dank galt wieder den Organisatoren, Fam. Siegele und Fam. Schwer.
Entspannt und mit schönen Eindrücken beladen, fuhren die Heimatfreunde wieder nach
Grötzingen zurück.
H.S.
Heimatfreunde im Salzkammergut
Im Salzkammergut da kann man gut lustig sein, lautet ein Liedtext aus
der Operette „Im weißen Rössl“.
Aber, dass das Salzkammergut auch ein attraktives Erholungsgebiet mit vielen herrlichen
Seen und wunderschönen Tälern und Bergen ist, fanden 48 Heimatfreunde vom 1. bis 6.
Juni heraus, die den jährlichen Mehrtagesausflug hierhin machten.
Die Wetterprognosen ließen schon das Schlimmste befürchten, aber dann wurde es
wesentlich besser als eigentlich vorhergesagt war. Um 6.00 Uhr am Morgen startete die
Reisegruppe mit dem Bus beim Bahnhof Grötzingen und reiste über die Autobahn Stuttgart
und Ulm in Richtung Augsburg.
Bald wurde die bayrische Landeshauptstadt München passiert. Weiter ging es durch den
Chiemgau bis Bernau am Chiemsee wo zur Mittagszeit die erste größere Pause zur Stärkung
im Gasthof „Alter Wirt“ anstand.
Nach weiterer kurzer Fahrt war der erste Programmpunkt, ein Besuch der Stadt Salzburg.
Zwei Stadtführerinnen zeigten den Heimatfreunden unzählige Sehenswürdigkeiten, Kunst,
Kultur und Romantik der Stadt: angefangen vom Geburtsort und Wohnhaus von Mozart bis
hin zu den vielen Drehorten des Films „The Sound of Music“. Nach der Stadtführung ging
die Fahrt weiter nach Abtenau, der „Perle des Lammertals“ wo sich grandiose Ausblicke auf
das königliche Massiv des Tennengebirges und des Dachsteins eröffnen.
„Hier geht´s mir gut“- unter diesem Motto steht der Aufenthalt im 4-Sterne -Wellnesshotel
„Gutjahr“ welches für die nächsten Tage das Zuhause der Heimatfreunde sein sollte.
Nach dem Koffer auspacken wurde die Reisegruppe auch schon vom Hausherr Markus
Gutjahr zum Begrüßungstrunk in der Hotelbar erwartet und am Anschluss daran gab es das
Abendessen, ein 5-Gang Menü inklusive einem großen Salatbuffet.
Der zweite Tag begann mit einem herzhaften Frühstück im lichtdurchfluteten Wintergarten
des Restaurants und beim großen Buffet bediente man sich mit verschiedensten Broten,
Aufstrichen, Wurst, Käse, Obst und Gemüse.
Um 9.00 Uhr hieß es, auf zur Rundreise durch die Seenlandschaft des Salzkammergutes mit
Sepp Gutjahr, dem Bruder des Hotelchefs, als Reiseleiter.
Die Fahrt ging durch das Lammertal über den Pass Gschütt bis Hallstatt am Hallstättersee,
wo der erste Aufenthalt war. Der romantische Ort und die Region wurden im Jahr 1997 zum
Weltkulturerbe ernannt.
Bei ihrem Rundgang, zusammen mit hunderten Asiaten, sahen die Heimatfreunde die
unbeschreibliche Schönheit dieses Ortes.
Auf der Fahrt, vorbei an Bad Aussee, wurde der Kurort Bad Ischl erreicht, wo der nächste
Stop zu einem Bummel durch den Ort gemacht wurde. Die Gruppe wandelte von nun an auf
Sissi´s Spuren und genoss eine Landschaft, die schon Könige und Kaiser begeisterte. Bei
dieser Gelegenheit hat man auch die Möglichkeit wahrgenommen um im bekannten Café
Zauner einen Kaffee zu genießen bevor die Fahrt, bepackt mit vielen schönen Eindrücken,
wieder zurück zum Hotel ging. Zwischen 17.00 Uhr und 18.30 Uhr bis zum Abendessen, oder
am Morgen vor dem Tagesprogramm, nutzte so mancher noch die Gelegenheit um im
Erlebnishallenbad noch ein paar Runden zu drehen oder die Saunawelt zu genießen.
Der dritte Tag stand ganz im Zeichen des Kennenlernens unseres Urlaubsortes.
Am Vormittag machte die Reisegruppe einen geführten Ortsrundgang durch Abtenau.
Mit ca. 6000 Einwohnern ist Abtenau eine Marktgemeinde und liegt im Lammertal, im
Tennengau des Salzburger Land etwa 45 km südlich von Salzburg. Die erste urkundliche
Erwähnung des Ortes ist im Jahre 1124.
Eine wunderschöne gotische Pfarrkirche steht im Zentrum der Gemeinde.
Die Inneneinrichtung des Gotteshauses stammt aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Hier erwartete die Heimatfreunde noch ein besonderes Orgelkonzert.
Danach ging es, mit Franz unserem Reisebegleiter der kommenden beiden Tage, fröhlich
weiter zum Stockschießen unter dem Motto: „mit einem Schnapserl trifft sich´s leichter“
wurden die besten Grötzinger Stockschießer ermittelt. Am Nachmittag war Hüttengaudi auf
der urigen Gutjahr Alm angesagt. Einige machten sich auf die 45 minütige Wanderung zur
Hütte auf, der Rest der Gruppe nutzte die Transferfahrt mit dem Kleinbus.
Es folgte ein gemütlicher Nachmittag bei Kaffee und Kuchen, in fröhlicher Runde bei Musik
und Gesang.
Aber wer jetzt dachte der Tag wäre gelaufen der sah sich getäuscht. Das Highlight kam erst
am Abend beim Galadiner. Es waren kulinarische Glanzlichter am Himmel der Genüsse
welche die Heimatfreunde von der Küchenchefin Barbara Gutjahr serviert bekamen. Es folgte
der Abschluss eines schönen Tages bei Live-Musik in der Hotelbar und der Eine oder Andere
schwang noch das Tanzbein.
Am vierten Tag ging die Entdeckungsreise entlang der Salzburger Dolomitenstraße und über
die Postalmstraße ins größte Almgebiet Österreichs. Vorbei an der Postalm und der
Salzburger Seenlandschaft wird der Wolfgangsee erreicht.
Eine Fahrt auf den 1.783 m hohen Schafberg, mit der traditionsreichen Zahnradbahn, war ein
weiteres großes Erlebnis für die Gruppe. Die steilste Dampf-Zahnradbahn Österreichs führt
seit 1893 von St. Wolfgang auf den Berg. In 35 Minuten überwindet sie 1.190 Höhenmeter
und 5,85 km bis zur Schafbergspitze. Wolkenlos war das Wetter an diesem Tage nicht, doch
es war so gut, dass die Heimatfreunde mit besonders schönen Ausblicken auf die glitzernden
Seen des Salzkammerguts und die majestätisches Bergwelt vom Höllengebirge über den
Dachstein bis zum Watzmann belohnt wurden. Wieder unten in St. Wolfgang, wurde man bei
einem Bummel durch den Ort von seinem Charme verzaubert. Vorbei am Attersee und
Mondsee ging die Fahrt zurück ins Hotel.
Auch am fünften Tag machte sich die Reisegruppe mit ihrem Reiseleiter Franz auf den Weg
die schöne Ferienregion zu erkunden. Vorbei an Eben im Pongau, Radstadt und durch das
Ennstal, war in Schladming der erste kleine Besichtigungsstop. Weiter ging es nach Ramsau
mit Besichtigung der Sprungschanzen. Hier findet jedes Jahr der FIS Weltcup der
Nordischen Kombinierer statt. Die letzte Station an diesem Tag war die Unterhofalm bei
Filzmoos. Die Unterhofalm am Almsee ist eine einmalige Erlebnisalm in Filzmoos, unterhalb
der gewaltigen Bischofsmütze. Acht gemütliche Stuben für insgesamt 260 Personen und eine
Aussichtsterrasse für 150 Personen stehen zum Feiern und Veranstaltungen aller Art zur
Verfügung. Nach einer kleinen Stärkung und Besichtigung der Alm ging die Reise durch eine
herrliche Landschaft zurück zum Hotel.
Am sechsten Tag hieß es wieder Abschied nehmen von Abtenau. Auf der Rückfahrt machten
die Heimatfreunde noch einen Besichtigungsstop in Rosenheim. Bei einer Stadtführung
vorbei an pastellfarbenen Fassaden mit ihren Arkaden hin zu den weitläufigen Plätzen, die
der Stadt an Inn und Mangfall ihren typisch bayrischen Charme verleihen. Vorbei an
München, Augsburg wurde die Heimreise in Ellmendingen nochmals für ein Abendessen im
Gasthaus Löwen unterbrochen.
Gerhard Deininger bedankte sich im Namen der Reisegesellschaft bei den Organisatoren der
Reise Helga und Harald Schwer für den gelungenen Mehrtagesausflug.
Um 21.30 Uhr war man wieder gesund aber etwas müde in der Grötzinger Heimat
angekommen.
H.S.
Heimatfreunde in der Residenzstadt Würzburg
Bei herrlichem Ausflugwetter starteten am 15.und 22.September jeweils 47 Heimatfreunde
mit dem Reisebus zum Jahres-Hauptausflug nach Würzburg.
Trotz der ungewohnten Abfahrtzeit um 7.00 Uhr am Morgen waren doch alle superpünktlich
und so ging es über die A5 und A6 doch einigermaßen zügig voran.
Nachdem man auch noch das Nadelöhr Weinsberger Kreuz hinter sich gelassen hatte ging
die Fahrt auf der A81 weiter bis zum ersten Stopp bei der Raststätte Jagsttal.
Nach einer Stärkung, nicht nur mit Brezeln sondern in Erwartung des anstrengenden Tages
auch mit einigen Flaschen badischen Weines, war die Grundlage und die Stimmung gegeben
für das Absingen ein paar schöner Volks.-und Wanderlieder, was erheblich die Zeit verkürzte.
An den Orten Adelsheim, Osterburken und Tauberbischofsheim auf der linken Seite der
Autobahn vorbei, war der Bus rechtzeitig in der Residenzstadt von Unterfranken in Würzburg
und beim ersten Ziel der Besichtigungstour vor den Toren der Residenz angekommen.
Gleich beim verlassen des Busses, auf dem Vorplatz der Residenz, waren die Reiseteilnehmer
von dem mächtigen Kulturerbe Bayerns tief beeindruckt.
Die Fürstbischöfliche Residenz, 1720 – 1744 erbaut, ist eines der bedeutendsten Schlösser
Europas und heute UNESCO Weltkulturerbe.
Bei einer interessanten Führung durch die Prunkräume der Residenz stachen besonders der
nach den Plänen von Baumeister Balthasar Neumann erbaute Kaisersaal, das auf der Welt
einmalige Spiegelkabinett und das Treppenhaus hervor.
An der Ausstattung wirkte eine große Zahl hervorragender Künstler mit, darunter der
Stuckateur Antonio Bossi und der bedeutendste Freskenmaler der Zeit, der Venezianer
Giovanni Battista Tiepolo, der im Treppenhaus das größte zusammenhängende Fresko der
Welt schuf.
Bei der Zerstörung der Stadt im März 1945 blieben nur das Treppenhaus und drei weitere
Säle erhalten. Der Wiederaufbau dauerte nahezu 40 Jahre.
Von den etwa 340 Räumen der Residenz sind 42 Räume zu besichtigen. Im Außenbereich
des Schlosses besticht ein terrassenartig angelegter Hofgarten mit zahlreichem Putten-
schmuck und schmiedeeisernen Toren.
Kurz vor 12.00 Uhr war die Führung beendet und so langsam knurrte der Magen und der
Hals war trocken.
Im wunderschönen Biergarten vom Gasthaus „Bürgerspital“ konnte dann jeder genießen
was Küche und Keller hergab und seinen Akku wieder auffrischen.
Nach der Mittagspause ging das Programm, unter fachkundiger Führung, mit dem Bus
weiter durch die Stadt. Vorbei an einigen historischen Highlights wie Mainbrücke, einigen
der 42 Kirchen von Würzburg sowie Museen mit weltbekannten Sammlungen und vielem
mehr, ging die Fahrt bis hoch zur Festung Marienberg.
Die Festung Marienberg gehört durch ihre reiche geschichtliche Vergangenheit und durch
ihre stolze Erscheinung zu den eindrucksvollsten Baudenkmälern aus alter Zeit.
Schon um 1000 v. Chr. gab es an der Stelle der heutigen Festung eine keltische Fliehburg.
1201 wurde auf dem Bergfried die jetzige Burg gegründet, sie war von 1253 bis 1719
Residenz der Würzburger Fürstbischöfe. Um das Jahr 1300 wurde wohl der Burgbrunnen
geschaffen, der bis zum Grundwasserspiegel des Mains 104 Meter in die Tiefe reicht.
Ab 1483 prägt Tilman Riemenschneider das Kunstgeschehen in Würzburg mit und steigt auf
zu einem der bedeutendsten Bildhauer. Seine Werke können im Museum auf der Festung
bewundert werden.
Die Festung Marienberg ist von Weinreben umsäumt und man hat von hier oben einen
wunderschönen Blick auf die alte Universitätsstadt mit ihren Kuppeln, Türmen und Brücken.
Würzburg und Wein – das gehört einfach zusammen es ist sozusagen das Zentrum des
Frankenweins.
Nach diesen vielen herrlichen Eindrücken war die Zeit für die Einkehr in der Burggaststätte
gekommen um bei Kaffee und Kuchen oder einem Gläschen Wein den schönen Tag zu
beschließen.
Bei guter Stimmung und Gesang verging die Zeit der Heimreise wie im Flug und noch
bevor die Sonne unterging war man in der Heimat angekommen.
H.S.
Herbstexkursion der Heimatfreunde
Wenn Engel reisen…, das traf am Donnerstag 13. Oktober wirklich zu. Pünktlich um 8.30
Uhr und bei strahlendem Sonnenschein machten sich 56 Heimatfreunde mit dem Bus auf
den Weg zu ihrem fünften und letzten Ausflug in diesem Jahr.
Leider konnten die beiden Mitorganisatoren dieser Exkursion, Dr. Peter Güß und Erich
Siegele, aus verschiedenen Gründen nicht daran teilnehmen.
Das Ziel der Reise war Hochdorf, ein Ortsteil der Gemeinde Eberdingen, im Landkreis
Ludwigsburg, nordwestlich von Stuttgart.
Dort liegt das Keltenmuseum, das Funden aus den Siebzigerjahren gewidmet wurde: eine
völlig unberührte Grabkammer eines frühkeltischen Fürsten.
Vor 2500 Jahren fand auf den Höhen südlich der Enz ein prunkvolles Begräbnis statt.
In einer großen Holzkammer wird ein Mann bestattet, dessen Reichtum und Geltung sich an
den glanzvollen Beigaben zeigt, die ihm ins Grab mit gegeben wurden.
Bald erhebt sich ein mächtiger Hügel über seiner Grabstätte welcher aber 1978 längst
abgetragen war als man das Grab wieder entdeckte.
In diesem Jahr feiert das Keltenmuseum sein 25-jähriges Bestehen doch den meisten
Reiseteilnehmern war die Existenz dieses Museum nicht bekannt.
Die Entdeckung des Grabes des Keltenfürsten von Hochdorf war seinerzeit eine Sensation,
vergleichbar mit der Entdeckung des Ötzi.
Pünktlich zur Führung um 9.45 Uhr kommt der Bus mit der Reisegruppe vor den Toren des
Museumsgeländes an.
Das Erste was auffällt, dass schon das Museumsgebäude die Form des Grabhügels aufgreift
und von einem großen Metallbogen über-spannt wird.
Im Museumseingang wird die Gruppe auch schon von zwei Führerinnen in Empfang
genommen und die Reise in die Zeit der Kelten beginnt.
Dass die Siedlung von Hochdorf etwas Besonderes war, belegen herausragende Objekte:
die älteste Feinwaage, die jemals nördlich der Alpen gefunden wurde und Fragmente von
Trinkschalen, die im 5. Jahrhundert vor Christus aus dem fernen Athen importiert worden
waren.
Die Grabungen ergaben Grundrisse von mehreren Hofanlagen.
Auf der Basis dieser Befunde entstand der Nachbau eines keltischen Gehöfts.
Höhepunkt des Besuchs war für die Heimatfreunde die Besichtigung der vollständig
rekonstruierten Grabkammer des Fürsten mit ihrer prunkvollen Ausstattung.
Grabkammer und Beigaben wurden in originalgetreuen Materialien rekonstruiert.
Die Präsentation vermittelt einen authentischen Eindruck der Bestattung vor 2500 Jahren.
Nach einer Stunde kurzweiligem Einblick in die Welt der frühen Kelten und dem exklusiven
Lebensstil der Keltenfürsten war die Zeit für eine Stärkung gekommen.
In der Landgasstätte „Zum Kranz“ im Nachbarort Eberdingen fand der kulinarische Teil der
Exkursion statt und bei einem Glas Wein oder Bier konnten schon mal die ersten Eindrücke
des Vormittags diskutiert werden.
Nach dem Mittagessen begann der zweite Teil der Herbstexkursion mit der Fahrt nach
Mühlbach dem Steinhauerdorf bei Eppingen.
Hier im historischen Rat- und Schulhaus befindet sich auch das Steinhauermuseum.
Manfred Holz vom Heimat- und Verkehrsverein Mühlbach und der Steinbruchpächter Jens
Reimold führten die Heimatfreunde durch das Steinhauermuseum und den Skulpturenpark.
Die Gruppe erfuhr vom raschen Aufstieg und der Blütezeit der Steinbrüche und des
Steinhauergewerbes.
Eine Steinhauerhütte vermittelt einen spannenden Einblick in die Arbeitswelt der Steinhauer
und außerdem dokumentiert es die Schwerstarbeit beim Steinbrechen und die mühsame
Steinbearbeitung ohne maschinelle Hilfsmittel. Weiter erfuhr man auch Einiges über die
niedrige Lebenserwartung der Arbeiter in diesem Handwerk wegen der tödlichen Gefahr
durch eine Staublunge.
Die Heimatfreunde erlebten in Mühlbach ein Berufsbild, das sich stark gewandelt hat.
Aber immer noch übt das Brechen und Bearbeiten der mächtigen Sandsteinblöcke große
Faszination aus.
Nach vielen neuen Eindrücken war es an der Zeit die Fahrt fortzusetzen um rechtzeitig in
Sulzfeld beim Café Gerweck zu sein. Bei Kaffee und Kuchen hat man den wunderschönen
Herbsttag ausklingen lassen.
Auf der Heimfahrt bedankte sich Gerhard Deininger im Namen der Ausflugteilnehmer bei den
Organisatoren für die gelungene Jahresabschlussreise und bei der Ankunft in Grötzingen sah
man in lauter zufriedene und glückliche Gesichter.
H.S.